(Deutsch)
Michael Vetter, 1943 geboren, studierte Theologie und Musik. Er ist ein Meister des Obertongesangs. Ihm geht es mit Hilfe der verschiedensten Medien (Sprache, Malerei, Fotografie, Theater, Musik) um die Realisierung dessen, was er "Transverbal" nennt: Sprache ist Bewegung ist Musik.
Nach dreizehn Jahre weitgehend als Zenmönch in Japan lebt er heute die meiste Zeit zurückgezogen malend, schreibend und gärtnernd inmitten seines Olivenhaines auf dem Monte Amiata, wo er 1991 die Accademia Capraia gründete, eine nach seinen Konzepten arbeitende "Schule der Lebenskunst".
Der an zeitgenössischer Komposition und an asiatischen Klangtraditionen geschulte Michael Vetter wendet sich in seinem jüngsten Werk erstmals der europäischen Klassik zu. Dabei hat er eine Referenz gewählt, die seinen Erfahrungen als Obertonsänger besonders nahe steht: Die Sonaten für Solovioline von Johann Sebastian Bach sind ein Meilenstein der Musikgeschichte, wenn es darum geht, mehrstimmige Klangentwicklungen auf einem einstimmigen Instrument hörbar zu machen. Was Bach durch kunstvolle Arpeggien ermöglicht, hat Michael Vetter jahrzehntelang durch außergewöhnliche Gesangs- und Instrumentaltechniken realisiert. Nun nähert Vetter sich dem großen Barockmeister ehrfurchtsvoll in einer zweistimmigen Improvisation mit seiner Partnerin Natascha Nikeprelevic. Den musikalischen Kern von „An Baches Rand“ bildet das Grave aus der 2. Sonate für Solovioline in a-moll. Michael Vetter interpretiert diesen hochkonzentrierten Satz auf der Blockflöte und umrahmt ihn mit zwei Meditationen für Stimmen, Blockflöte und Klavier.
(Deutsch)
Michael Vetter, 1943 geboren, studierte Theologie und Musik. Er ist ein Meister des Obertongesangs. Ihm geht es mit Hilfe der verschiedensten Medien (Sprache, Malerei, Fotografie, Theater, Musik) um die Realisierung dessen, was er "Transverbal" nennt: Sprache ist Bewegung ist Musik.
Nach dreizehn Jahre weitgehend als Zenmönch in Japan lebt er heute die meiste Zeit zurückgezogen malend, schreibend und gärtnernd inmitten seines Olivenhaines auf dem Monte Amiata, wo er 1991 die Accademia Capraia gründete, eine nach seinen Konzepten arbeitende "Schule der Lebenskunst".
Faust, nach bewegenden und erschütternden Geschehnissen doch noch in den Himmel aufgenommen, versucht verzweifelt, seinen irdischen Lebenswandel zu rechtfertigen und versteht sein eigenes Wort nicht mehr. Nicht etwa wegen des lautstarken Gesangs der Engel, sondern wegen der Andersartigkeit der himmlischen Sprache. Dennoch lässt er seiner Rede und seiner „faustischen Lebendigkeit“ freien Lauf und vergisst sich in der Tiefe des Augenblicks, der sich als genau das herausstellt, wonach er in den ersten beiden Teilen der Tragödie J. W. von Goethes mühevoll gesucht hatte.Diese Komposition für Gong und Stimme entstand in der Arbeit zu „Die Gesetzestafeln“, einem Stück von 1999, das in Michael Vetters „Academia Capraia“ produziert wurde.
(Deutsch)
Oliver Augst, geboren 1965, ist Autor, Vocalist und Komponist. Seit 2005 leitet er die Audio Art Series im Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt.
CARL, Rüdiger
(Deutsch)
Rüdiger Carl (Stimme, Akkordeon), geboren 1944 in Ostpreußen, einer der wichtigsten aus dem europäischen Free Jazz hervorgegangenen Musiker. Außerdem ist er Improvisationskünstler und Komponist.
JOHANSSON, Sven Åke
(Schwedisch)
Sven-Åke Johansson (Stimme, Perkussion), geb. 1943 in Mariestad (Schweden) lebt seit 1968 in Berlin. Komponist und Musiker, Poet und bildender Künstler, Autor und Initiator verschiedener Musikproduktionen.
Im Kunstkarussell der 80er Jahre waren Martin Kippenbergers bizarre Spielarten in der Szene die eigentliche Königsklasse. Die Nächte gehörten ihm, und er war unerschöpflich unterwegs als Impresario, Tänzer und Entertainer. Stille und Einsamkeit gab es vor der Leinwand. „Aufstehn / Stuhl kaputt machen / you / yellow / you“ (Martin Kippenberger).Das Hörstück collagiert Texte, Gedichte, Musik und Original-Töne von Kippenberger mit Musik von Augst, Carl und Johansson.
(Argentinisch)
Mario Verandi, 1960 in Buenos Aires geboren, ist Komponist und Klangkünstler. Sein Werk umfasst elektroakustische Musik, audiovisuelle Installationen, Radiokunst sowie Musik für Tanz, Kurzfilme und Theater. Seine Arbeiten erhielten zahlreiche Auszeichnungen, z.B. den Bourges International Electroacoustic Music Award, den ZKM-Kompositions-Preis (Europäische Glockentage 2004), den Musica Nova Award in Prag, den CIEJ Musics Electronics Award in Barcelona, den Prix Ars Electronica in Linz und den Stockholm Electronic Art Award.
Mit seinem „Buch der imaginären Wesen“ schuf Jorge Luis Borges ein Handbuch zoologischer Fabelwesen, die die Fantasie der Menschen aller Jahrhunderte beschäftigt haben: vom Drachen und Einhorn, von Sphinx, Salamander und Schattenfresser bis zum Squonk und Phönix ist alles vertreten, was sich nur erträumen lässt. Solch ein „Bestiarium“ bietet uns Beschreibungen und Bilder dieser Fantasiewesen.Aber wie KLINGEN sie?Hier setzt die Arbeit Mario Verandis an, der mit Hilfe der Neuen Vocalsolisten Stuttgart die transformierten Klänge der Fantasiewesen hörbar macht. „Eine bescheidene Hommage an die Fantasie meines großen Landsmannes Borges“ (Mario Verandi).
(Deutsch)
Martin Daske, Jahrgang 1962, erhielt seine kompositorische Ausbildung in den USA, Kràkow und Salzburg. Er schrieb Kammermusik, Tonbandstücke, Klanginstallationen, Theater- und Filmmusik und schuf eine Form dreidimensionaler Notation. Radiokompositionen sind ein Schwerpunkt seiner Arbeit. Er lebt und arbeitet im Umland von Berlin. 1990 und 1999 Kompositionsstipendien des Berliner Senats. 1993 Lobende Erwähnung beim Prix Europa für „Abfahrt“. 1990–1993 mehrfach „artist-in-residence“ im ZKM Zentrum für Kunst und Medientechnologie.
LIMELOH, Thoma
(Deutsch)
Molly Bloom, Protagonistin der letzten Episode des Romans „Ulysses“ von James Joyce, tastet in ihrem Monolog alle Fäden der Geschichte ab und flicht sie noch einmal neu zusammen. Unterteilt in acht Sätze ohne Interpunktion, provoziert der Text eine Art Hypnose, einen Sinn-Verlust, bewirkt durch Gedanken-Überlappungen und ihrer Kollision. Dieser Sinnverlust jedoch kann einen Freiraum schaffen, der die Fantasie aktiviert. Zusammenhanglosigkeit ist kein Hindernis mehr, sondern die Tür zu einer offeneren Wahrnehmung. Die beiden Komponisten haben im englischen Originaltext von Joyce sowie in der deutschen und französischen Fassung alle Wörter aufgespürt, die an Töne und Klänge denken lassen. Es entwickelt sich eine Odyssee durch den Text von Joyce, durch das Gedanken-Meer einer Frau.
(Deutsch)
Götz Naleppa, 1943 geboren, Regisseur, Medienkünstler, Übersetzer und Autor, war bis Dezember 2008 Redakteur für Klangkunst bei Deutschlandradio Kultur. Weit über 100 Hörspielinszenierungen, Arbeiten für Theater und Oper. Eigene Klangkunstarbeit seit 1983. Zahlreiche Preise für Hörspielinszenierungen (Prix Europa, Prix Marulic,"Gold Award" des New York Festivals 2008, Prix Italia 2009 u.a.).
VETTER, Michael
(Deutsch)
Michael Vetter, 1943 geboren, studierte Theologie und Musik. Er ist ein Meister des Obertongesangs. Ihm geht es mit Hilfe der verschiedensten Medien (Sprache, Malerei, Fotografie, Theater, Musik) um die Realisierung dessen, was er "Transverbal" nennt: Sprache ist Bewegung ist Musik.
Nach dreizehn Jahre weitgehend als Zenmönch in Japan lebt er heute die meiste Zeit zurückgezogen malend, schreibend und gärtnernd inmitten seines Olivenhaines auf dem Monte Amiata, wo er 1991 die Accademia Capraia gründete, eine nach seinen Konzepten arbeitende "Schule der Lebenskunst".
Michael Vetter, 1943 geboren, macht Musik, Bilder, Texte, Theater - und all das in enger Wechselbeziehung. Populär ist er als Meister des Obertongesangs, aber ihn selbst interessiert viel mehr das, was er die "transverbale Sprache" nennt. Dieses Hörspiel ist dafür ein Beispiel. Hörbares, über das Ohr und Stimme reflektiert, spielt miteinander. Reflektieren bedeutet für Michael Vetter: Den ganzen komplexen menschlichen Verstehensapparat mit all seinen Assoziationsmöglichkeiten auf das Wechselspiel von Ohr und Stimme richten. Eine wortlose Sprache wie in diesem Hörspiel ist extrem vieldeutig. Jeder wird am Ende eine andere Geschichte gehört haben
(Spanisch)
Die Komponistin und bildende Künstlerin Rilo Chmielorz (geb.1954) lebt derzeit in Berlin und Madrid. Seit mehr als zehn Jahren beschäftigt sie sich mit gekratzten Tönen und Zeichen und deren musikalischer Verformung durch den Einsatz von Elektroakustik. 2002 wurde sie vom Studio Akustische Kunst des WDR mit dem Produktionsaward ausgezeichnet.
LAND, Ulrich
(Deutsch)
Ulrich Land, geboren 1956, arbeitet seit 1987 als freier Autor. Er schreibt Lyrik und Prosa und ist Autor von über 70 Hörspielen und Features. Er lebt in Köln.
LOPEZ, Pedro
(Spanisch)
Der spanische Komponist und Multimediakünstler Pedro López programmiert Klangumgebungen für Installationen und Radioprojekte.
Hölderlin verbrachte seine letzten 36 Lebensjahre in einem Turmzimmer zwischen Phasen der Geistesgegenwart und der "Geistesgestörtheit", bevor er im Alter von 73 Jahren starb. Ob er wirklich geisteskrank war, ist für diese Arbeit unerheblich. Poesie als Gesang war für Hölderlin die Muttersprache des Menschengeschlechtes. Und der Ton galt ihm als das "wahrste Bild des reinen Seelenwesens".Ulrich Land ist Autor und Sprecher eines Librettos aus Textfragmenten sowie Briefen, die Hölderlin aus dem Turm an seine Mutter schrieb. Rilo Chmielorz und Pedro Lopez haben ein Klanggebilde darüber gebaut: einen äußeren Turm, der sich allmählich aufzulösen scheint und sich in einen inneren Turm verwandelt. Behutsam wird Hölderlins Sprache transformiert und langsam in Musik verwandelt.
(Deutsch)
Götz Naleppa, 1943 geboren, Regisseur, Medienkünstler, Übersetzer und Autor, war bis Dezember 2008 Redakteur für Klangkunst bei Deutschlandradio Kultur. Weit über 100 Hörspielinszenierungen, Arbeiten für Theater und Oper. Eigene Klangkunstarbeit seit 1983. Zahlreiche Preise für Hörspielinszenierungen (Prix Europa, Prix Marulic,"Gold Award" des New York Festivals 2008, Prix Italia 2009 u.a.).
VETTER, Michael
(Deutsch)
Michael Vetter, 1943 geboren, studierte Theologie und Musik. Er ist ein Meister des Obertongesangs. Ihm geht es mit Hilfe der verschiedensten Medien (Sprache, Malerei, Fotografie, Theater, Musik) um die Realisierung dessen, was er "Transverbal" nennt: Sprache ist Bewegung ist Musik.
Nach dreizehn Jahre weitgehend als Zenmönch in Japan lebt er heute die meiste Zeit zurückgezogen malend, schreibend und gärtnernd inmitten seines Olivenhaines auf dem Monte Amiata, wo er 1991 die Accademia Capraia gründete, eine nach seinen Konzepten arbeitende "Schule der Lebenskunst".
Die neue Arbeit von Michael Vetter ist eine Weiterentwicklung seiner Arbeit an einer "transverbalen Sprache". Eine wortlose Sprache, die den ganzen menschlichen Verstehensapparat assoziativ auf das Wechselspiel von Stimmen und Ohr richten will. Diese Freiheit und extreme Vieldeutigkeit bewirkt, daß am Ende jeder ein anderes Hörspiel hören wird. In dieser neuen Arbeit schwimmen auf einem "Goldgrund" von Obertongesang Sprachinseln, die von "Wundern der sprachlosen Heiligen" erzählen.
(Irisch)
Der Komponist Frank Corcoran, 1944 in Irland geboren, lebt in Italien und Hamburg, wo er sei 1983 Komposition unterrichtet. Er schuf zahlreiche Orchesterwerke und erfolgreiche elektroakustische Kompositionen. „Joycepeak Music“ wurde 1995 vom Studio Akustische Kunst des WDR ausgezeichnet. Für „Sweeneyâ’s Vision“ erhielt Corcoran 1999 den ersten Preis des Internationalen Wettbewerbs für elektroakustische Musik in Bourges. Mit „Quasi Una Missa“ gewann der 2002 den EMS Preis in Stockholm.
Das Wortspiel und Sprichwort „Tradurre – Tradire“ will sagen: „Übersetzen bedeutet Verrat, Betrug.“ Frank Corcoran setzt sich in seiner Komposition ganz wörtlich mit diesem Grundproblem jeder sprachlichen Übersetzung und Vermittlung auseinander. Anhand eines kurzen gälischen Gedichts des irischen Poeten Gabriel Rosenstock und dessen englischer und deutscher Übersetzung schafft Corcoran in seinem elektroakustischen Werk ein Beziehungsgeflecht der Bedeutungen und Missdeutungen. Die polyphone Klangkomposition für vier Stimmen führt den aufmerksamen Hörer in philosophische Abgründe.
(Deutsch)
Hildegard Westerkamp, geboren 1946 in Osnabrück, lebt in Vancouver und arbeitet als Komponistin, Radio- und Klangkünstlerin.
Die kanadische Elektroakustik gilt weltweit als herausragend. Ihre Anfänge reichen bis in die 1940er Jahre zurück, als Hugh LaCaine in Ottawa einen Vorläufer des heutigen Synthesizers entwickelte. In den 50er Jahren entstanden die Studios an den Universitäten in Toronto und Montréal. Die Szene ist lebendig und kreativ wie kaum eine andere. Im Februar 2005 traf sie sich beim ZKM-Festival „trans_canada“ in Karlsruhe.
„Für Dich – For You“ von der in Vancouver lebenden Sound-Künstlerin Hildegard Westerkamp, die hier Rilkes „Liebes-Lied“ verarbeitet hat.
(Deutsch)
Ulrich Land, geboren 1956, arbeitet seit 1987 als freier Autor. Er schreibt Lyrik und Prosa und ist Autor von über 70 Hörspielen und Features. Er lebt in Köln.
SPASSOV, Bojidar
(Bulgarisch)
Der Geiger und Komponist Bojidar Spassov, 1949 in Sofia geboren, lebt seit 1990 in Deutschland. Er unterrichtet an der Folkwang-Hochschule in Essen. Seine Kompositionen wurden europaweit aufgeführt. Er ist Preisträger der Kompositionswettbewerbe in Fribourg, Schweiz (1987), und "Valentino Buchi" in Rom (1988).
Zwei Poeme des futuristischen russischen Poeten Chlebnikov (1885–1922) – in der psychiatrischen Klinik geschrieben - gaben den Anstoß zu diesem „Musik-Hörstück für Laut-Sänger, Laut-Sprecher und andere Laut-Quellen“. Für Chlebnikov, der daran arbeitete, die Sprache der Vögel, Geister und Götter zu übersetzen, war Sprache Spiel- und Klangmaterial, ein fantastischer Bauchladen frei wählbarer Phoneme. Das Hörstück ist eine Fortsetzung des Prinzips Chlebnikov mit digitalen Mitteln.
(Schwedisch)
Hanna Hartman, geboren in Schweden, lebt und arbeitet in Berlin. Studium der Theater- und Literaturwissenschaft an den Universitäten Uppsala und Stockholm, sowie Radio und Interactive Media am DI und Elektroakustische Musik am EMS in Stockholm.
Den Titel „Wespen Vesper“ will Hanna Hartman nicht religiös verstanden wissen, sondern als Sprachspiel und festliche Fantasie.Nicht zufällig zitiert Hanna Hartman – nach Inhalt und Titel ihres neuen Werkes gefragt – den Philosophen Roland Barthes: „wenn man auf die Metapher oder den Symbolismus verzichtete, würde ein Kommentar unmöglich: über den Haiku sprechen hieße dann schlicht und einfach ihn wiederholen.“.